Corona-Viren: Mobile Luftreiniger sind günstig und schnell einsatzbereit

  •  Klimatechnik- und Lüftungsexperte veröffentlicht Serie von Informationstexten zum Thema „Reine Luft in Innenräumen“
  • 4. Teil: Ansteckungsgefahr verringern durch passende Lüftungstechnik

Lingen, 23.10.2020. Experten weisen immer wieder darauf hin, dass eine zu hohe Virenkonzentration in der Raumluft das Infektionsrisiko erhöht. Abhilfe schaffen Lüftungssysteme, die Frischluft ins Gebäude und verbrauchte Luft nach außen führen, sowie mobile Luftreiniger. Der 4. Teil der Serie zum Thema „Reine Luft in Innenräumen“ des Klimatechnik- und Lüftungsexperten Kampmann stellt daher verschiedene Lösungen aus der Lüftungstechnik vor.

Welche Lösungen gibt es in der Lüftungstechnik?

In der Lüftungstechnik gibt es zahlreiche Technologien und Systeme. Hauptsächlich wird zwischen Lüftungsanlagen und Systemen mit Umluftbetrieb unterschieden. Lüftungsanlagen be- und entlüften Räume automatisch, das bedeutet, dass saubere Luft von außen zugeführt und verbrauchte Luft abgesaugt und aus dem Gebäude befördert wird. Umluftsysteme führen hingegen keine frische Luft von außen zu, sondern wälzen die Raumluft um. Dabei wird die Raumluft je nach Anwendung gefiltert, erwärmt oder abgekühlt. Außerdem gibt es Systeme, die beides kombinieren und sowohl Außenluft zuführen als auch im Umluftbetrieb laufen können.

Bei Lüftungsanlagen unterscheidet man zudem zwischen zentralen und dezentralen Lösungen. Zentrale Anlagen haben ein Lüftungsgerät, dass alle Räume mit Frischluft versorgt. Vom Standort des Gerätes – häufig auf dem Dach des Gebäudes – verlaufen Luftkanäle durch das gesamte Gebäude in jeden einzelnen Raum. Dezentrale Geräte hingegen werden direkt in den jeweiligen Räumen installiert, die sie durch die Gebäudefassade mit Außenluft versorgen. Der Vorteil dieser Lösung ist, dass jeder Raum individuell belüftet werden kann oder eben nicht. Bei zentralen Anlagen ist eine individuelle Raumbelüftung nur mit großem Aufwand realisierbar.

Senkt Lüftungstechnik das Infektionsrisiko?

Laut Robert Koch Institut und der Kommission Innenraumhygiene am Umweltbundesamt kann Lüftungstechnik in Räumen das Risiko einer Infektion mit SARS-CoV-2 deutlich reduzieren. Dabei sollten allerdings einige Aspekte beachtet werden. So müssen bei Lüftungsanlagen die Be- und die Entlüftung getrennt voneinander erfolgen, d.h. über unterschiedliche Rohrnetze, damit die in einem Raum abgesaugte Luft nicht in andere Bereiche eines Gebäudes gelangen kann. Bei Anlagen, die sowohl mit Außenluft als auch mit Mischluft betrieben werden können, sollte aktuell der Außenluftanteil maximal erhöht werden. Denn viel saubere Luft ist besonders wichtig, um einen Großteil der verbrauchten Raumluft zu ersetzen und so die Aerosolkonzentration zu senken. Außerdem wird empfohlen, die Anlagen einige Zeit vor und nach der Raumnutzung laufen zu lassen. Damit ein sicherer und vorschriftsmäßiger Betrieb gewährleistet ist, müssen vorgeschriebene Wartungsintervalle eingehalten werden.

Kann Lüftungstechnik nachträglich im Gebäude installiert werden?

Ob in einem Bestandsgebäude eine Lüftungsanlage eingebaut werden kann, muss ein Fachhandwerker oder Planer prüfen. „Zentrale Lüftungsanlagen lassen sich in den meisten Fällen nicht nachträglich installieren, weil damit sehr viel Aufwand und hohe Kosten verbunden sind. In einem Supermarkt mit offener Decke mag es realisierbar sein, aber nicht in einem Bürogebäude“, erläutert Dennis Peters, Leiter Produktmanagement bei Kampmann. „Dezentrale Geräte können hingegen auch in Bestandsgebäuden relativ einfach installiert werden, denn es sind nur Kernbohrungen in der Außenwand nötig, um den jeweiligen Zuluft- und Abluftkanal zu verlegen.“

Lohnt sich der Einsatz eines Filters in einer Lüftungsanlage?

„Bei Anlagen, die frische Außenluft zuführen, macht der Einsatz eines Schwebstoff (HEPA)-Filters für die Virenreduktion keinen Sinn, da die Virenkonzentration in der Außenluft – sofern überhaupt vorhanden – sehr gering ist“, erklärt Peters. „Im Gegenteil, es ist eher kontraproduktiv, weil die Nachrüstung Geld kostet, der Filter die Energieeffizienz der Anlage senkt und das Gerät lauter macht. Anders sieht es bei Umluftsystemen aus, die mehrere Räume mittels Rohrnetz über ein Lüftungsgerät verbinden. Hier kann der HEPA-Filter Viren abfangen und so verhindern, dass diese von einem Raum in einen anderen gelangen. Allerdings sollte die jeweilige Situation immer von einem Fachmann begutachtet werden. Dieser kann beurteilen, ob die Nachrüstung im Hinblick auf weniger aufwändige Alternativen sowie die Kosten sinnvoll und realisierbar ist.“ Zu bedenken ist außerdem, dass das verbaute Lüftungsgerät vermutlich ursprünglich nicht darauf ausgelegt wurde, einen HEPA-Filter zu durchströmen. Es könnte also zu „schwach“ sein, d. h. die Leistung reicht nicht aus, um genug Luft im Gebäude zu verteilen.

Was sind mobile Luftreiniger?

Eine einfache und günstige Alternative zum Senken des Infektionsrisikos in geschlossenen Räumen sind mobile Luftreiniger. Wie der Name schon sagt „reinigen“ diese Geräte die Raumluft, neben Viren werden auch Keime, Pollen und Sporen wie z. B. Schimmel gefiltert. Bei den meisten mobilen Luftreinigern handelt es sich um steckerfertige Lösungen, d h. das Gerät wird in den Raum gestellt, an Strom angeschlossen und ist dann sofort betriebsbereit. „Deshalb sind Luftreiniger neben der Fensterlüftung die einzige Lösung, die sich innerhalb kürzester Zeit umsetzen lässt, weil sie im Vergleich zu Lüftungsanlagen nicht von einem Fachhandwerker geplant und installiert werden muss“, betont Peters. Denn in der Regel dauern Planung und Einbau einer Lüftungsanlage mehrere Wochen, hinzu kommt die eventuelle Wartezeit bis entsprechende Fachkräfte verfügbar sind.

Die Funktion eines mobilen Luftreinigers mit Filter ist leicht erklärt. Beim KA-520 von Kampmann wird die Raumluft beispielsweise über ein Ansauggitter ins Gerät gesaugt. Dort trifft sie zunächst auf einen Vorfilter, der groben Staub abfängt. Dahinter liegt der eigentliche Schwebstoff (HEPA)-Filter, ein dichtes Vlies, in dem 99,995 % der Viren, Keime etc. hängen bleiben. Hinter dem HEPA-Filter wird die gereinigte Luft anschließend wieder in den Raum geführt.

Was muss man beim Einsatz eines mobilen Luftreinigers beachten?

Bei mobilen Luftreinigern handelt es sich wie beschrieben um eine Lösung zum Senken der Virenkonzentration in der Raumluft, die sofort betriebsbereit ist. Einsatzgrenzen gibt es so gut wie keine. Zu beachten sind technische Daten wie die Baugröße passend zu den Raumdimensionen und die Betriebslautstärke, bei der es auf dem Markt durchaus Unterschiede gibt. Anwendungsbeispiele für verschiedene Situationen z. B. in der Gastronomie oder in Dienstleistungsgeschäften wie Frisörläden o.ä. werden im nächsten Teil der Serie vorgestellt.

Über Kampmann

Die Kampmann GmbH & Co. KG ist ein renommierter Hersteller unter anderem für Lüftungstechnik und verfügt über fast 50 Jahre Erfahrung und Expertenwissen in der Branche. Im unternehmenseigenen Forschungs- und Entwicklungszentrum werden kontinuierlich innovative Lösungen, Technologien und Produkte entwickelt. Dazu gehört der neue Luftreiniger KA-520, der 99,995 Prozent der Viren aus der Raumluft filtert.

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