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Interview Uta Volkmann & Hajo Oncken - Venkon Design

Das rundum erneuerte Design des Venkon Fan Coil haben unsere Produktentwickler zusammen mit der Innenarchitektin Uta Volkmann entworfen.

Im Gespräch mit ihr und dem Produktmanager Hajo Oncken erfahren wir interessante Details über den Prozess der Designentwicklung über die ersten Prototypen bis hin zur Finalisierung und Marktreife des Produktes.

Frau Volkmann, der Venkon ist ein etabliertes Produkt am Markt. Kannten Sie das Produkt vor dem Relaunch?

Uta Volkmann lächelt in die Kamera

Innenarchitektin Uta Volkmann

Uta Volkmann: Das Gerät bzw. die unterschiedlichen Verkleidungen und Einsatzgebiete des Venkon waren mir durch meine Arbeit in der Messeplanung für Kampmann durchaus bekannt. Ich durfte auch schon einmal Relaunch-Ideen für das Gerät Ultra vorstellen. Tatsächlich habe ich aber zum ersten Mal einen Designentwurf für den Venkon erstellt, umso spannender war die Zusammenarbeit mit dem Produktmanagement.

Herr Oncken, wie kam es zu der Zusammenarbeit beim Venkon?

Hajo Oncken: Wir hatten bereits 3-4 Varianten entworfen, wollten aber einmal ganz frischen Wind durch einen neuen Blick mit einbringen. Deshalb haben wir die Innenarchitektin Uta Volkmann eingeladen, mit uns gemeinsam an diesem Projekt zu arbeiten. Uta kennt Kampmann sehr gut, hat sich aber eine neutrale Sichtweise bewahrt.

Welche Kriterien mussten bei der Designentwicklung beachtet werden?

Uta Volkmann: Es war nicht einfach, alle Kriterien unter einen Hut zu bekommen. Ich freue mich, dass wir gemeinsam ein tolles Design entwickeln konnten, welches der flüsterleisen Gerätetechnik und Geräteleistung nicht im Weg steht. Zudem bietet das Produkt für den Handwerker vor Ort eine gute Anschluss- und Revisionsfähigkeit.
Nun könnte man denken die Gerätehülle ist nur Beiwerk, aber in der heutigen Zeit ist die Optik vor allem bei den Architekten ein entscheidendes Kriterium zur Auswahl des Produktes.

Nun gibt es ja durchaus ausgefallenere Designs auf dem Markt.

Uta Volkmann: Das stimmt. Man hat auf der einen Seite die Möglichkeit, wirklich auffällige Designs zu gestalten oder man möchte eine dezente Optik. Es kommt auf das Ziel an. Will ich ein Objekt im Raum, das die Blicke auf sich zieht, oder will ich technische Geräte, die sich unauffällig in den Raum einfügen? Wir haben den dezenten Weg mit einem gradlinigen aber dennoch interessanten Design verfolgt.

Wie war die allgemeine Atmosphäre?

Uta Volkmann: Wie immer zielorientiert bei Einwänden, Überlegungen, rauchenden Köpfen und Kaffee. Ich hatte das Gefühl alle brannten für ein neues Design.

Sind Techniker und Architektin immer einer Meinung gewesen?

Uta Volkmann: Die Technik steht bei Kampmann wie zu erwarten immer im Vordergrund. Das hatte ich bereits bei den einzelnen Messen erfahren. Verständlich, weil da so viel fundiertes Know-how, soviel Entwicklung in fantastisch innovativer Gerätetechnik steckt, die am Markt eine klare Position innehat. Da war es klar, dass jede Öffnung, jede Linienführung des Gehäuses genau von den Konstrukteuren unter die Lupe genommen wurde. Aus meiner Sicht war natürlich die Optik entscheidend und die dadurch möglichst breitgefächerte Einsatzfähigkeit in unterschiedlichsten Objekten, ob wandhängend mit oder ohne Verkleidung zum Boden, ob freihängend an der Decke oder in einer Ecksituation zwischen Wand und Decke hängend.

Einbausituation Venkon wandstehend

Einbausituation mit Venkon (wandstehend)

Wie lange hat es gedauert, das Design zu entwickeln?

Uta Volkmann: Das ging richtig flott, weil alle auch ein gemeinsames Ziel hatten. Da die ISH bevorstand und die Produktstudie dafür stehen sollte, gab es eigentlich keine Zeit, um über Zeit nachzudenken. Daher sind alle schnell an die Aufgabe herangegangen.

Herr Oncken, ging es aus Ihrer Sicht auch so schnell?

Herr Oncken: Das gesamte Projekt lief bereits etwa ein Jahr als Uta hinzukam. Wir nehmen die Produktentwicklung sehr ernst, was bedeutet, dass wir uns in unserem Forschungs- und Entwicklung Center die notwendige Zeit für ausführliche Messungen nehmen. Außerdem lassen wir wissenschaftliche Arbeiten erstellen, um eine sehr gute Grundlage für einen Produktrelaunch zu schaffen. Mit den ersten Prototypen holen wir uns dann bereits Feedback aus dem Kampmann Kundendienst ein. Die Kollegen haben das Ohr ganz nah beim Kunden und geben wertvolle Verbesserungsvorschläge.

Somit kann sich eine Produktentwicklung oder ein Relaunch schon man lang anfühlen, aber nur so bringen wir durchdachte Produkte an den Markt.

 Wie viele Designideen wurden entwickelt?

Uta Volkmann: Wir hatten mehrere Ansätze überlegt. Letztlich blieb der Gedanke einer 3-Scheiben-Optik. Dieser Gedanke wurde dann mit der Produktentwicklung, der Konstruktion und dem Vertrieb weitergesponnen.

Die Firma Kampmann hat die Möglichkeit, dem Kunden durch die eigene Pulverbeschichtungsanlage eine individuelle Farbgestaltung anzubieten. Das war bei der 3-Scheiben-Optik einer meiner Hauptgedanken.

Entwurfszeichnung Venkon

Venkon-Entwurfszeichnung von Uta Volkmann

Hajo Oncken: In der Prototypenphase haben wir unseren Kundenbeirat eingebunden. Wir wollten wissen, welche Verkleidung aus optischen und technischen Aspekten die beste ist. Zu dem Zeitpunkt hatten wir sechs Varianten in der engeren Auswahl. Die Mitglieder des Beirates gaben ihre Bewertungen ab und am Ende sind wir deren Urteil gefolgt.

Frau Volkmann, seit wann arbeiten Sie mit Kampmann?

Uta Volkmann: Das erste Kampmann-Produkt – einen Türluftschleier in einem Schuhgeschäft – habe ich schon am Anfang meiner Selbstständigkeit eingeplant. Ich war damals super telefonisch beraten worden. Und das Gerät funktionierte prima, mein Kunde war zufrieden. Perfekt für eine Ausgangssituation. Zuletzt haben wir zusammen den ISH Messestand der Kampmann Gruppe realisiert.

Kampmann auf der ISH 2019

Die Kampmann Gruppe auf der ISH 2019 in Frankfurt am Main.

Wenn man mit Ihnen arbeitet weiß man, dass Sie Innenarchitektin mit Leib und Seele sind. Wie kamen Sie zu Ihrer Berufung?

Uta Volkmann: Ich denke, kreativ gedacht habe ich schon seit meiner Kindheit und da lag es nahe auch einen kreativen Beruf zu ergreifen. Somit bin ich also erst Tischlergesellin geworden und habe dann im Anschluss ein Architektur- und Innenarchitekturstudium an der design- und entwurfsorientierten Fachhochschule Peter-Berends-school of Arts in Düsseldorf abgeschlossen. Mein Schwerpunkt lag damals schon in der Produkt- und Möbelentwicklung und in temporären Bauten wie Ausstellungsdesign. Also zu Ihrer Frage: Irgendwie war der Weg immer klar.